Portraitfotografie Tipps – 8 wertvolle Tipps für dein nächstes Fotoshooting
In diesem Beitrag findest du acht wertvolle Portraitfotografie Tipps und Tricks, für deine nächsten Fotoshootings. Von den Vorbereitungen bis zum Fotoshooting. Viel Spaß beim Lesen!
Die Locationsuche
Ich sehe immer häufiger zufällig ausgewählte Fotospots, dabei ist eine gute Location so entscheidend für das finale Gesamtbild.
Warum nicht ein paar Tage zuvor los und intensiver mit Locations beschäftigen? Kamera und Objektive einpacken und ab nach draußen.
Probiere Mal diverse Aufnahmewinkel und Brennweiten im Vorfeld aus. So weißt du beim Fotoshooting was zu tun ist und musst nicht noch lange herumprobieren und dein Model langweilen.
Hast du zwei, drei oder mehr Szenarios für dein Fotoshooting vorbereitet, geht alles viel einfacher von der Hand.
Ich hatte da Mal etwas Buntes mit lachenden Smileys gefunden, was die Stimmung der Bilder unterstützen sollte.
Pro-Tipp: Achte auch darauf, wann der Ort in der Sonne bzw. im Schatten liegt.
Mach dich vertraut mit Körpersprache und Posing
Wohin mit den Ellenbogen und den Händen?
Hier mein Trick:
Such dir Orte raus, an denen sich deine Protagonisten anlehnen können. Das gibt den Menschen vor deiner Kamera mehr Sicherheit. Der Rest ergibt sich meist von selbst.
Außerdem muss der ganze Körper eine eindeutige Sprache sprechen, ansonsten wirkt ein Bild nicht.
Larissa scheint unbeeindruckt…
So verleihst du deinem Model mehr Ausdruck
Professionelle Schauspieler, Modelle oder Personen des öffentlichen Lebens können Gefühle auf Kommando abrufen, da sie dafür ausgebildet sind oder sie es trainiert haben.
Das dürfen wir von “normalen” Leuten nicht erwarten.
Als People Fotograf/in bist du zu großen Teilen Psycholog/in. Du musst mit dem Menschen vor deiner Kamera mitfühlen.
Aufforderungen wie: “jetzt mal fröhlich sein” oder “jetzt mal verträumt in diese Richtung gucken” kannst du vergessen.
Ich empfehle dir die Methode des Ansteckens.
Gib die Richtung in die es gehen soll selbst vor, indem du sie vormachst.
Willst du ein verträumten Blick, dann versetze dich selbst in einen verträumten Zustand.
Möchtest du das dein Gegenüber lacht, lache selbst und erzähl von einer witzigen Situation die dir gerade eingefallen ist.
Der gewünschte Ausdruck braucht echte Gefühle als Grundlage, ansonsten werden sie unecht wirken.
Beim Foto oben von Larissa haben wir jedes Detail kommuniziert. Selbst die Fingerspitzen der rechten Hand, wie sie den Boden berühren und die Lage der Füße und Knie, habe ich angewiesen. Dabei saß ich so wie sie auf dem Boden.
Manchmal ist es notwendig viele Anweisungen zu geben, da das Model sich selbst nicht sehen kann.
Bearbeitung der Bilder (Eigenwerbung)
Falls dir die Bearbeitung meiner Bilder gefällt, verweise ich in Eigenwerbung auf meine Lichtrebell Preset Collection. Mit diesen Lightroom und Photoshop Presets, erhältst du den gleichen Farblook, mit nur einem Klick. Diese Presets sind nicht, wie so viele andere Presets, einfach dahin geklatscht. Es steckt viel Arbeit, Wissen und tausende Bilder an Optimierung darin. Mit diesen Presets sind alle Bilder auf diesem Blog entstanden. Sie sind mit jeder Version von Lightroom und Photoshop sowie jedem Kamerahersteller kompatibel.
Outfits und Moods deiner Bilder
Bevor wir zum nächsten Punkt, der Modelsuche kommen, sollten wir Outfitvorschläge und Moods vorbereiten.
Dazu gehe ich gerne auf Pinterest.
Hier z. B. habe ich einige Ideen für ein Bohemian-Shooting angepinnt. Diesen Link kann ich dann ganz einfach für die Kommunikation mit allen Beteiligen des Shootings verwenden.
Modelsuche
Die meisten Kontakte mache ich über Facebook oder Instagram.
Auf Facebook findest du Gruppen, die extra dafür gedacht sind. Gib “Fotograf” in die Gruppensuche ein und lass dich überraschen. 🙂
Jedoch ist heutzutage recht wenig los auf Facebook, deshalb würde ich Instagram täglich ein paar Minuten schenken. Hier und da wird dir jemand für eine Zusammenarbeit über den Weg laufen.
Wenn du jemanden findest, mit dem du gerne zusammenarbeiten würdest, hinterlass dein Follow, like die Bilder, die dir gefallen und kommentiere sie! Mach dich zunächst ein paar Tage auf den Profilen bemerkbar, bevor du eine Nachricht schickst.
Deine erste Nachricht an ein Model
Deine erste Nachricht sollte ca. 3 – 5 Sätze lang sein. Schreib nicht gleich lange Texte.
Komm bei deiner ersten Nachricht schnell auf den Punkt, schreib z. B.:
Hi Marie, großartige Fotos auf deiner Seite. Du hast mit mir einen neuen Fan! Wenn du Lust hast mit mir zu fotografieren darfst dich gerne mal melden. Fotos von mir findest du hier: https://lichtrebell.com/people/
Erhalten wir eine positive Reaktion, könnten wir unsere Ideen formulieren und zur visuellen Unterstützung unseren Pinterest Link mitschicken.
Fragen die du beim Kennenlernen stellen kannst
Damit die Menschen vor unserer Kamera als auch wir, mehr Spaß an einem Shooting haben, müssen wir eine Vertrauensbasis schaffen. Ein vorheriges Kennenlernen ist praktisch schon Pflicht für eine angenehme Fotosession. Dafür müssen wir auch nicht unbedingt einen extra Termin abmachen, sondern gehen vor dem Fotoshooting noch kurz ‘nen Café trinken. 🙂
Bei mir haben sich 60 – 90 Minuten fürs Kennenlernen als gutes Zeitfenster herausgestellt.
Lerne dein Gegenüber möglichst gut kennen. Hier ein kleiner Fragenkatalog:
- Finde heraus was die Interessen außerhalb von Schule/Studium/Arbeit sind.
- Stell Fragen zu vergangenen Fotoshootings die du bereits auf dem Profil sehen konntest.
- Stell Fragen zu Lieblingsfilmen und finde heraus warum es die Lieblingsfilme sind.
- Guckt er / sie gerne Serien? Lass erzählen worüber es in den Serien geht und warum er / sie nicht aufhören kann, die Serie zu gucken.
- Macht dein Model Sport, wenn ja, was genau?
- Ist dein Model gerne auf Reisen? Was waren die liebsten Destinationen?
- Gibt es etwas worüber dein Model immer wieder lachen kann?
- Erzähl von etwas peinlichem das dir widerfahren ist und wie du heute damit umgehst.
- Erzähl deinem Model welche Arbeiten von ihr dir besonders gefallen und weshalb.
- Frag dein Model nach Wunschbildern, zeig, dass du an Zusammenarbeit interessiert bist.
- Erzähl von deinen Fotoideen und achte auf die Reaktion, wenn keine Euphorie spürbar ist, direkt zur nächsten Idee.
- Frag dein Model ob es eine Schokoladenseite hat.
- Frag was er/sie gerne äußerlich an sich mag und was nicht.
Da du den Menschen nun besser kennst, wird es dir viel einfacher fallen hier und da Sympathiepunkte zu bekommen und dadurch eine vertrauensvolle Stimmung für euer Fotoshooting aufrecht zu erhalten.
Worauf es beim Fotoshooting wirklich ankommt
Ein Portraitfoto lebt an erster Stelle von dem abgebildeten Menschen. Die Kommunikation, das Outfit und die Ideen sind daher das A und O.
Der nächste Punkt ist, wie gut du die Menschen anweisen kannst. Auch hier hilft vormachen, statt lange zu erklären.
Bring wenn möglich auch was leckeres zu trinken und ‘ne Packung Knabberkram zum Fotoshooting. Ein Päuschen zwischendurch lockert das Ganze weiter auf.
Erst danach kommen deine technischen Feinheiten ins Spiel.
Wenn die Menschen vor deiner Kamera so aussehen, als hätten sie ein Stock im Arsch, bringt das beste Objektiv der Welt auch nichts.
Ich empfehle dir außerdem dein Equipment auf ein Minimum zu reduzieren und möglichst mit vorhandenem Licht zu arbeiten. Wenn du merkst, dass du deine Fotoshootings voll im Griff hast, kannst du über weitere Aspekte wie einen Blitz nachdenken.
Aber vorher sind die Baustellen oben weitaus schwerer zu gewichten als ein üppiges Lichtsetup.
Selbstverständlich ist die Fotografie für viele ein Hobby und wie wir Spaß daran finden ist ganz uns selbst überlassen.
Für mich ist eine Regel ganz entscheidend, nämlich die, dass wir gegen alle Regeln rebellieren dürfen. 😉
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Noch Fragen oder Anregungen?
Ich hoffe du findest meine Portraitfotografie Tipps und Tricks hilfreich. Falls du noch die eine oder andere Frage Zu den Portraitfotografie Tipps oder Anregung für mich hast, freue ich mich in den Kommentaren von dir zu lesen.
Herzlich grüßt,
dein Lichtrebell