Auf den ersten Blick scheint das Nikon Z 20mm 1.8 S insbesondere die Astrofotografen anzusprechen. Allerdings eignet sich die 20mm Brennweite für allerlei Arten von Fotografie. Ich nutze es gerne für meine Reportagen.
Schauen wir doch mal an, was mir innerhalb einer Woche vor die Linse kam:
Inhaltsverzeichnis
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100% Bildausschnitte
Der Vollständigkeit halber möchte ich zeigen, wie meine Lightroom Schärfe-Einstellungen in der RAW-Entwicklung aussehen. Ansonsten sind die Bilder in diesem Nikon Z 20mm 1.8 S Testbericht nicht weiter geschärft:
Die Eckdaten zur Bearbeitung:
- Alle Bilder mit der Lichtrebell Preset Collection in Lightroom entwickelt
- JPEG, mit 82% Qualität exportiert
- Schärfen bei Export auf Standard
- Vignettierung habe ich nicht entfernt, allerdings ist eine neutrale Korrektur in der Kamera aktiviert
Also, nehmen wir doch Mal einige Nikon Z 20mm 1.8 S Beispielbilder unter die Lupe.
Folgend habe ich den Schriftzug anfokussiert – F/1.8:
Hier liegt der Fokus auf den Augen – F/1.8:
Fokus auf dem größeren Pilz, mittig rechts – F/1.8:
Folgend ein 100% Ausschnitt aus der linken unteren Ecke, bei F/1.8:
Und hier noch ein Bild bei F/1.8 mit dem Fokus auf sehr hohe Entfernung, nahe unendlich. Zunächst das komplette Bild:
Und folgend die Ausschnitte vom linken Rand und der Bildmitte – nochmals der Hinweis, das ist Offenblende, also F/1.8:
Wann ist das Nikkor Z 20mm 1.8 S am schärfsten?
Das Z 20mm 1.8 S erreicht sein Schärfe-Peak bei F/4.0, wo es in der Bildmitte als auch an den Rändern am schärfsten ist, allerdings dicht gefolgt von F/2.8 und F/5.6.
Das Objektiv auf F/2.8 und weiter abzublenden kommt Motiven in der Ferne zu gute, für z. B. Architektur und Landschaftsaufnahmen. Ab F/11 kommt dann die Beugungsunschärfe ins Spiel, wobei das Z 20/1.8 sogar bei F/16 ungewöhnlich stark performt:
Arbeitsblende für Astrofotografie mit dem Nikon Z 20mm 1.8 S
Zwar hatte ich noch nicht die Gelegenheit Astrofotos mit der Linse aufzunehmen, aber wenn ich den besten Kompromiss aus Lichtstärke und Schärfe, bis an die Ränder brauche, würde ich das Objektiv auf F/2.2 ~ F/2.5 abblenden.
Schärfe schon ab F/1.8 eine Wucht
Das Z 20/1.8 S weist bereits ab Offenblende eine enorm hohe Schärfe im Bildzentrum auf.
Und bei Nahaufnahmen verzerren die Bildränder sowieso, sofern eine Brennweite unter ~40mm zum Einsatz kommt. Da möchte ich meine Motive möglichst mittig positionieren, wo die Randschärfe eh keine Rolle spielt, dafür umso mehr das Bokeh.
Das Z 20mm 1.8 S hat phänomenales Bokeh
Es gibt eine Kombination der ich schwer widerstehen kann:
Objektive die es schaffen eine sehr hohe Auflösung und feinste Mikrokontraste zu erreichen und dennoch sanfte Bokeh-Verläufe zu zeichnen. Das ist ein Cocktail der zu einer dreidimensionalen Bildwirkung beiträgt. Und auch das Nikon Z 20mm 1.8 S kann bei Portrait Entfernungen diese Boxen checken. Folgend sollte man auch mal sehen, wie ruhig das Bokeh an den Rändern ist. Das ist ungewöhnlich – ja sogar phänomenal!
Schaue dir gerne weiter unten die Bilder vom Nikon AF-S 20mm 1.8 G an. Man kann gut sehen, dass das Bokeh sich dort bei weitem nicht so ruhig verhält.
Selbst wenn ich schlechtes Bokeh provoziere, liefert dieses UWW wirklich bemerkenswerte Ergebnisse:
Focus Breathing an der Naheinstellgrenze
Von der absoluten Naheinstellgrenze von 20 cm bis ca. 1m Motivabstand, gibt es Focus Breathing. Allerdings fällt das Focus Breathing ab ca. 1m bis unendlich nahezu komplett weg. Und so eignet es sich bestens für Focus-Stacking (Überblenden) von allerlei Landschaften, Architektur, der Astrofotografie und mehr.
Chromatische Aberrationen
Ich kenne kein einziges lichtstarkes Weitwinkel bzw. Ultraweitwinkel-Objektiv, bei dem ich keine Chromatischen Aberrationen provozieren kann. Und auch das Nikkor Z 20mm 1.8 S bildet da keine Ausnahme.
Dennoch konnte ich in der echten Praxis bisher keine CA feststellen. Auch nicht bei brutaler Mittagssonne, in der 100% Ansicht. Zunächst das vollständige Blid, dann Ausschnitte von der Ecke oben links und oben rechts:
Gegenlicht und Sonnensterne mit dem Nikkor Z 20mm 1.8 S
Das Nikon Z 20mm 1.8 hat mit Gegenlicht keine Probleme. Nur aus wenigen Winkeln kann ich einen kleinen Flare erzeugen. Ghosting stellt ebenfalls kein Problem dar.
Blendenreihen mit Gegenlicht
Bei den Beispielbildern hier zum Nikon Z 20mm 1.8 S sind ja einige Gegenlichtaufnahmen von echten Bildern dabei. Dort sieht man weder Flare, noch Ghosting.
Erst wenn ich starkes Licht aus nächster Nähe in das Objektiv strahlen lasse, kann ich einen Flare erzeugen:
Kurze Vorgeschichte zum Nikon AF-S 20mm 1.8 G
Das Nikon Z 20mm 1.8 S ist nicht mein erstes lichtstarkes 20mm Objektiv. Als wir auf Kreta waren sind gut zweidrittel der Bilder mit dem AF-S 20mm 1.8 G, auf meiner damaligen Nikon D750 entstanden. Obwohl ich ein 35mm 1.4 und auch 85mm 1.4 Objektiv dabeihatte.
Folgende Bilder sind mit dem Nikon AF-S 20mm 1.8 G entstanden und nicht mit dem neuen Nikkor Z 20mm 1.8 S. Diese habe ich im exakt gleichen Stil bearbeitet, nur das teilweise die Vignettierung angepasst bzw. entfernt wurde.
Ich zeige die Bilder hier nochmal, damit sie als Vergleich dienen können. Auch wenn das neue Z 20mm in vielen Punkten besser ist, war das Nikon AF-S 20mm 1.8 G gut genug, um tolle Fotos zu machen. 🙂
Lichtrebell Preset Collection
Alle Bilder, die ich auf diesem Blog veröffentlicht habe, sind mit diesen Presets bearbeitet. Jedes Preset kommt in mehreren Ausführungen, damit du schneller zum gewünschten Ergebnis gelangst. Außerdem sind Effekt-Presets inbegriffen, mit denen du schnell eine passende Vignette oder Körnung hinzufügen bzw. entfernen kannst.
Die Presets funktionieren mit jeder Lightroom Version sowie Photoshop (Camera Raw) und kommen mit Adobe Standard als auch Adobe Standard V2 Profilen. Hier kannst du mehr dazu erfahren und weitere Beispielbilder sehen.
Nikon Z 20mm 1.8 VS 24mm 1.8 S
Ende 2019 bin ich komplett auf das Nikon Z System gewechselt und seither steht der Entschluss fest, dass ich komplett auf native Objektive wechsle.
Die Gründe dafür sind:
- Oftmals deutlich bessere Bildqualität zu vergleichbaren F-Mount Objektiven
- Das Bokeh hat eine schönere Anmutung, bis in die Ecken
- Autofokus besser bei mäßigen bis schlechten Lichtbedingungen (als mit adaptierten Linsen)
- Fünf Achsen Bildstabilisierung (adaptiert sind es nur drei Achsen)
- lautloser und geschmeidiger Autofokus für Video
- bessere Abdichtung gegen Staub und Feuchtigkeit
- Ausbalancierter
- Minimales Focus-Breathing
Nun stand ich vor der Entscheidung, ob ich zum 20er oder 24er Z-Objektiv greife. Und wie aus diesem Review hervorgeht, entschied ich mich für das Z 20/1.8 S.
Meine 35mm Festbrennweite hat eine Schlüsselrolle, als vielseitiges Weitwinkel-Objektiv. Und da ist der Sprung von 20mm auf 35mm nicht nur deutlicher, auch machen die 4mm einen merklichen Unterschied für die gesamte Szene. Denn wegen des noch größeren Blickfelds erhalte ich ein gänzlich anderes, ja episches Ultraweitwinkel-Gefühl.
Weiterer Grund gegen das Z 24mm 1.8 S
Aus zahlreichen Labortests geht hervor, dass das Z 24/1.8 S die optisch schwächste Nikkor Z Festbrennweite ist. Den besten Nikkor Z Festrennweiten mit F/1.8 Blendenöffnung -> 20/1.8 -> 50/1.8 -> 85/1.8 – hinkt es in etwa 1,5 Blenden und dem 35/1.8, eine Blende hinterher.
And even here, the Nikon Z 20mm f/1.8 S shows visibly better sharpness performance – from wide-open center sharpness, all the way to the extreme corners. We can see that the 20mm f/1.8 is much sharper in the center at f/1.8, and by f/2.8, it is simply superb. The Nikon Z 24mm f/1.8 S is an impressive lens at f/4, but it still does not reach the same levels of sharpness here. To get the corners looking similar, you will need to stop it down to f/5.6, where both lenses perform pretty much identically.
Es steht außer Frage, ob das Z 24/1.8 S scharf abbilden kann. Allerdings ist es nicht so beißend scharf wie das Z 20mm 1.8 S und auch vom Bokeh her finde ich das Z 20/1.8 S gefälliger.
Bildgestaltung bei Personen mit dem Nikon Z 20mm 1.8 S
Mir gelingt es nicht immer, mich an die Empfehlungen zu halten, da es manchmal einfach zu schnell geht bei einer Reportage, doch es ist ratsam Personen möglichst mittig zu fotografieren und Körperteile von den äußeren Rändern fernzuhalten. Das gilt besonders für die kurzen Seiten, also bei horizontalen Bildern links und rechts. Sonst kann es zu unliebsamen Verzerrungen kommen. Aber auch die Entfernung zur Person ist entscheidend. Ist man zu nah dran, gibt’s eine Pinocchio-Nase.
Mein Fazit zum Nikon Z 20mm 1.8 S
Die Frage ist wann und ob man Nutzen aus dem Ultra-Weitwinkel Objektiv ziehen kann. Denn es ist eine Herausforderung den großen Bildwinkel mit interessanten Inhalten zu füllen. Zu schnell kann der Vordergrund oder eine Seite des Bildes leer wirken.
Was mit einem normalen Weitwinkel oder Standard-Objektiv recht einfach zu bewerkstelligen wäre, ist mit 20mm schon ein anderer Schnack. Ich bin also noch stärker damit beschäftigt, eine ansprechende Komposition zu finden.
Aber wenn eine Komposition gelingt, wird man mit spannenden Fotos belohnt. Auch für Effekt-Bilder, z. B. auf der Tanzfläche oder als Panorama-Blick in engen Räumen, wird die Optik zu überzeugen wissen.
Und was mir bei den Bildern mit dem 20mm besonders gut gefällt, ist die Wechselwirkung aus dem dramatischen Bildwinkel und der Nähe zum Motiv. Es ist wie mittendrin statt nur dabei.
Ist das Objektiv sein Geld wert?
Ich habe den vollen Kaufpreis über 1049 Euro für das Nikon Z 20mm 1.8 S bezahlt und fühle mich so, als hätte ich jeden Euro sinnvoll angelegt. Mittlerweile ist der Straßenpreis weiter gesunken. Nebst dem Nikon Z 50mm 1.8 S und Nikon Z 85mm 1.8 S (Testbericht), für mich ein weiteres Objektiv fürs restliche Leben.
Transparenz
Falls du direkt auf einen der folgenden Links klickst und etwas kaufst, erhalte ich bei qualifizierten Einkäufen eine kleine Rückvergütung. Die Einnahme hilft mir mehr Zeit und Qualität, in meine Beiträge zu stecken.
Anbei drei direkte Links zum Nikon Z 20mm 1.8 S:
In diesem Sinne hoffe ich, dass mein Testbericht zum Nikon Z 20mm 1.8 S geholfen hat.
Vielleicht bist du auch interessiert am Test/Review zum Nikon Z 14-30mm F4 vs Z 14-24mm F2.8:
Bis zum nächsten Beitrag.
Peace,
Baris
30 Kommentare
Hallo mein Freund,
Ein Klasse Review zum 20s von Dir. Danke dafür!
Ich kann Deine Meinung zu dieser Linse 1:1 bestätigen. Eine wunderbare Linse die neben dem 85s mein Lieblingsobjektiv an Z ist. Ich persönlich finde vor allem das Bokeh und die Schärfe überragend. Die 20 mm Objektive bringen ganz fantastische Perspektiven hervor. Auch die Naheinstellungsgrenze ist nicht zu verachten. 77Filter sind auch nicht zu verachten.
Ich muss festhalten, das alle Z Linsen / Festbrennweiten sehr sehr gut sind und , wenn man es kann, fantastische Fotos zulassen.
Ich musste noch nie so wenig bei der Bildentwicklung im RAW eingreifen. Ich finde die Z7 noch besser als die Z6, aber das ist Geschmackssache. Ich gehe aber auch sehr selten über 400ASA und 5p/s reichen mir auch. Die Reserverven der Z7 sind phänomenal!!!
Danke für deinen Test und Deine Fotos.
Grüße Frank
Moin Frank, die beiden Linsen sind mit dem Z 50mm auch in meiner Hall of Fame.
Die Z6 und Z7 haben ja mehr gemeinsam, als das sie verschieden wären. Eine Z8 – also D850 Mirrorless würde mich aber auch interessieren. Aber noch mehr interessiert mich internes 10 Bit, 4:2:2 Video. Ich werde mich so langsam versuchen im Videobereich zu mausern. In der Hinsicht sagt mir die Z6 mehr zu.
LG Baris
Hallo Baris,
Ich habe dein Review zum 20er schon erwartet. Vielen Dank dafür! Ich habe lange gehadert, ob ich das 14-30mm nehmen soll oder das 20. Favorit war eh das 20, aber du hast mich vollends überzeugt, da du es, wie ich, in der Reportagefotografie einsetzt. Diene Beispielbilder finde ich klasse, die zeigen sehr schön die Vorteile der FB gegenüber dem Zoom.
Tja, dann werd ich mal meine Kohle zusamenkratzen…
Viele Grüße, Jürgen
Moin Jürgen, danke für dein Feedback. Freut mich das ich Licht ins Dunkle bringen konnte. 😀
LG
Baris
Sehr schön. Vielen Dank. 35mm 1,2? Das will ich auch! Allein: Ich kann gar nichts in der Richtung finden….
Da gibt’s bisher ja nur eins mit Autofokus. Das Sigma Art 35mm F1.2. Ich hoffe wir sehen noch ein 28mm 1.2 oder 35mm 1.2, das etwas kleiner bzw handlicher ist für den Z Mount. Tendiere sogar etwas eher zum 28 1.2. Keine Ahnung ob und wie das möglich ist, aber in meiner Vorstellung ist das ganz toll. 😅
Klasse Bericht. Vielen Dank!
Hi Christian, sehr gerne. 🙂🙌
Danke Baris. Wirklich toller Bericht. Am besten sind die Bilder, die Du aus dem Z20mm herausbekommst. Ich hätte nie gedacht, daß man damit solche Aufnahmen machen kann.
Eine Frage habe ich noch: ist der Unterschied in der Perspektive zum Z24mm so groß, daß es sich lohnt beide zu haben? Ich denke, Du wirst immer zum Z20mm tendieren, Deine Meinung interessiert mich aber sehr.
Moin Heinz, ich habe viel länger (4 – 5 Jahre) mit einem sigma 24mm 1.4 Art gearbeitet. Habe dazu auch ein Review. Mich hat das Z 20 1. 8s direkt gepackt weil es so schön rendert. Das war ein wichtiger Faktor, warum ich mich gegen das Z24 1.8s entschieden habe. Finde das Bokeh und die Schärfe beim Z 20er einfach beeindruckend. Aber auch weil ich das 35mm 1.8s habe und der Abstand bzw. Unterschied in der Bildwirkung zum 24mm jetzt nicht soo riesig ist. 24mm sehe ich eher als Zwischending beider Welten. Ob man beide braucht bzw haben sollte ist abhängig vom eigenen Benutzerprofil. Am Ende bin ich eher dafür nur soviel zu kaufen, wie man auch wirklich benutzen kann. 🙂
LG Baris
Danke für Deine ausführliche Antwort. Ich finde Deine Bilder mit dem 20mm einfach toll. Man merkt, daß Dir das sehr liegt und Du auch das richtige Auge dafür hast. Danke für die Hinweise, ich finde Deine Reviews immer sehr gut gemacht und alles was Du sagst, hat Hand und Fuß. Einfach toll. Ich selbst traue mir das 20mm noch nicht zu und werde erst mal beim 24mm bleiben. Vielleicht bin ich dann irgendwann bereit dafür.
Servus Baris,
mega Review 👌. Die beste Auflösung, auch im Randbereich, soll die Linse ja bei F5,6 haben. Kannst du das bestätigen?
Beste Grüße
Tobi
Hallo Tobi, freut mich. 🙂
Also 100%ig sicher bin ich mir gerade nicht. Aber ich meine das die Linse nur im absoluten Randbereich bei F/5.6 die beste Auflösung hat. Ansonsten hat sie in der Mitte bis zu den Dritteln, irgendwo zwischen F/2.8 und F/4 den Spitzenwert.
LG
Baris
Hallo Baris,
ich nutze zwar “nur” die NIKON Z50 und habe dort die beiden Bundle-Objektive. Von meiner alten NIKON D5300 habe ich das 35mm 1.8G und das 50mm 1.8G. Jetzt bin ich am überlegen, mir das 20mm 1.8S oder das 35mm 1.8S zuzulegen.
Welches würdest Du als Allround-Objektiv eher empfehlen?
Moin Werner,
zwar ist es am ende eine persönliche Entscheidung, doch hier meine Gedanken dazu:
Das Z 20mm 1.8 S gehört neben dem 50mm 1.8 S und 85mm 1.8 S zu den derzeit besten 1.8er Nikon Z Festbrennweiten. Sie sind optisch auffällig besser als die Vorgänger und womöglich Herstellerübergreifend die besten Gesamtpakete. Besonders das Bokeh vom 20mm 1.8 S ist überraschend gut und auch an der Z50 wirklich tolle Ergebnisse bei Offenblende.
Das Z 35mm 1.8 S gefällt mir aber auch gut als Allrounder, an der Z50. Zum einen hast du einen Standard-Bildwinkel (~50mm) und zum anderen eine Naheinstellgrenze von 25cm. In Kombination erlaubt das für einen großen Abbildungsmaßstab, durch den Cropfaktor und eignet sich auch als universelle Portraitfotografie-Linse. Doch ist das Z 35mm 1.8 S optisch nicht so legendär, wie die anderen drei genannten, wenn auch besser als jedes mir bekannte 35mm 1.8 Objektiv auf dem Markt. Auch der Objektiv-Reviewer Christopher Frost sagte, es sei besser als die Optionen von Canon und Sony.
Womöglich die nachhaltigste Entscheidung: Ich würde wohl das Z 20mm 1.8 S kaufen und die vorhandenen AF-S Linsen erstmal behalten und per FTZ nutzen, bis es zu doll juckt und nach einem Upgrade auf die Z Nikkore verlangt. Zudem würde ich anstatt das Z 35mm 1.8 S zu kaufen wohl auf die bald kommenden Objektive “Z 28mm F/2.8” und “Z 40mm F/2” warten, die Nikon heute angekündigt hat. Die machen eine schlankere Figur an der Z50. Mit dem Verkauf des AF-S 35mm und 50mm lassen die sich ein Stück weit gegenfinanzieren.
Klasse Beitrag, wie schon einige zuvor, die ich von Dir gesehen habe.
Danke dir Werner 🙂
Hallo Baris,
würdest du für eine anstehende (Feb. 2022) Postschifftour Norwegen -mit Hoffnung auf Polarlichter- folgendem Equipment zustimmen?
NikonZ 6 – N 20/1.8 – N 50/1.8 – N 24-70/4 – Voigtländer 90/3.5 Lanthar
Für etwaige Vorschläge und Rückmeldung besten Dank. LG
Ps.: Ich besitze zur Zeit keine Filter !!
Moin Ralf, das ist ein super Lineup, mit dem du das wesentliche abdecken kannst. Als Filter hätte ich für Landschaft mindestens ein Stativ, Polfilter und ND64 mit. Aber das hängt natürlich von deiner Zeit auf Land und Möglichkeiten ab.
LG Baris
Nachtrag:
die beiden 1.8er Objektive sind bis jetzt nur angedacht! Die beiden anderen sind Bestand. Gruß
Hallo,
bis zum Komplettumstieg auf das Z-System im Mai hatte ich das AF-S 20 1.8 G und war schon sehr angetan davon. Das Z 20 1.8 ist noch mal deutlich besser geraten. Es ist und bleibt eine meiner Lieblings-Festbrennweiten.
Allerdings gruselt es mich jedemal, wenn ich Architekturfotos sehe, deren stürzende Linien streng nach Lehrmeinung begradigt wurden. Die Gebäude scheinen dann oben auseinander zu streben. Mal anders gefragt: Wer fotografiert Straßen oder Schienen und korrigiert die zentrale Perspektive nachher auf die Parallelen aus? Also sollte man auch Architekturfotos nur soweit auskorrigieren, daß das Auge die Perspektive noch als korrekt empfindet.
Grüße — Eva K.
Moin Eva, stürzende Linien sind mir ein Graus, nicht nur bei Architektur. Bei Landschaft und Astro geht das manchmal noch durch oder ist sogar förderlich für manch einen Effekt, aber sonst, auch bei Porträts, achte ich auf eine Parallele zum Motiv.
Mit der Ausrichtung stürzender Linien auf die Parallele erzeugst Du aber den Eindruck umgekehrt stürzender Linien. Unser Gehirn mit seiner Autokorrektur beim Sehen läßt sich eben nicht hinters Licht führen. Das runde Gebäude auf dem Foto in der Mitte, noch dazu aus ziemlich tiefer Position fotografiert, wirkt wie ein auf der “Spitze” stehender Trichter. Das wäre das dann als Karikatur. Deshalb halte ich nichts von den schulmäßigen Parallelen und korrigiere nach Sicht auf ca. 95 bis 98 Prozent. Dann empfindet unser Sehsinn das als passend.
Hallo Eva,
ich bin mir nicht sicher ob du über eins meiner hier gezeigten Fotos sprichst, aber keines davon ähnelt dem Bild in deinem Link.
So ein Foto würde ich nicht machen. Das ist ja nen typisches “ich stehe vor irgendwas und drücke mal ab” Touri Bild und hat mit Fotografie nicht viel am Hut.
Ein UWW zeigt immer einen Verzerrungseffekt in Richtung der Diagonalen und sofern im Nahbereich etwas abgebildet ist wird das eben mehr oder weniger sichtbar.
Grüße, Baris
Hallo Baris, klasse Beiträge, vielen Dank! Ich schwanke gerade in der Anschaffung zwischen dem N 20 / 1.8 und dem N 14-24 / 2.8. Reportage mache ich weniger, wäre mehr für Landschaft und auch mehr für Berge als Flachland. Hin und wieder Architektur. Da wäre UWW 14 schon interessant, aber die 1.8 vom N 20 reizen mich schon auch (etwa für Sternenhimmel über den Bergen). Über eine kleine Entscheidungshilfe würde ich mich freuen. LG, Robert
Hi, bin zwar nicht Baris aber der Bildwinkel zwischen 14 und 20mm ist erheblich! Der Gewichtsunterschied zwischen 14-24 und 14-30 ist ebenso beachtlich wenn du das Ganze auf die Berge schleppen willst. 14-30/4 und 20/1,8 könnte doch die ideale Kombi sein und dann je nach Bedarf mitnehmen – ist von den Kosten her auch nicht so weit vom 14-24 enfernt. LG, Wolfgang
Thank you for your wonderful review, which is one of the few that includes photos of people (the way I would want to use this lens), as opposed to most of the other reviews that focus on landscape images.
Baris, ich danke dir herzlich für diesen Bericht. Ich war etwas gefrustet von meinem Nikkor AF-S 20mm 1.8, weshalb es nur in der Schublade lag. Was für ein Unterschied macht das Z 20mm 1.8 dazu! Mich hauen schon die ersten Testbilder heute aus dem Handgelenk im Garten um. Die Bilder finde ich auf den ersten Eindruck qualitativ so herausragend wie beim fantastischen AF-S NIKKOR 105mm 1.4.
Jou, das Z 20mm 1.8 S ist ‘ne Wucht. Eins der besten Z-Objektive. Viel Spaß damit!