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Mamiya M645 + Fuji Pro 400H im Test – Mein erstes Mal Analogfotografie

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Neues Format auf YouTube: Lichtrebell On-Location

Diesmal teste ich meine “neue” Mamiya M645 1000S. Beladen mit Fujifilm Pro 400 H, begebe ich mich in die Fischbeker Heide, in Hamburg.

Nun kommen regelmäßig Fotografie-Videos, im frischen “On-Location-Format” – wo du praktisch siehst, wie meine Bilder vor Ort entstehen.

Zukünftig werde ich spezifischere Videos zu machen, wo ich auch mehr kommentiere. Aber der Stil soll in etwa so bleiben.

Bin selbst gespannt.

Denn gerade am Anfang werde ich viel dazu lernen und so kann es sein, dass die ersten Videos schon große Sprünge in der Qualität machen werden.

Auch ich schaue immer wieder Mal bei anderen Fotografen hinein und gucke, was sie so antreibt und wie sie fotografieren.

Dabei finde ich besonders spannend, wie ein Bild entsteht und was sich der Fotograf dabei denkt.

Da lerne ich auch immer wieder Mal etwas dazu oder bekomme Inspiration, für eigene Projekte.

Nur das fertige Bild zu sehen finde ich nur halb so interessant.

Also hier mein kleiner On Location Test der Mamiya M645, ich hoffe ihr habt Spaß daran. 🙂

 

Long story short

Mich treibt schon länger der Wunsch, meine Hände an eine Mittelformat Kamera zu bekommen. Aber ein gutes, digitales Modell ist ziemlich teuer. Ganz zu schweigen von den Objektiven und weiterem Zubehör.

So sehe ich mich im analogen Bereich um und stoße auf diverse 645 Mittelformat Kameras. Die Mamiya 645 Reihe und Bronica ETRS/ETRSi eignen sich wunderbar für den Einstieg, da diese recht erschwinglich sind und auch nicht viel größer, als eine gewöhnliche Vollformat-Ausrüstung.

Das “645” steht übrigens für die Größe der Filmaufnahme. Die Belichtung hat praktisch eine Größe von von 6 x 4,5cm. Was von der Fläche fast dreimal so groß, wie Kleinbild (3,5 x 2,4 cm) ist.

 

Verwendetes Filmmaterial: Fujifilm Pro 400 H

Die Farbwiedergabe des Fuji PRO 400 H, erinnert mich an mein Natural Chroma Preset. Die Farben der Natur werden sehr respektvoll und schön wiedergegeben, ohne diese groß zu verfälschen. Das Grün wirkt nicht so dominant sondern ist etwas entsättigt. Bei Sonnenuntergängen werden die feinsten magenta, orange und lila Töne abgebildet.

Einfach ein schöner Film, für viele Situationen.

Der Fuji PRO 400H hat einen leichten lila-magenta Farbstich in den Schatten, der mir durchaus gefällt und wie ich finde vom Look auch super zur Jahreszeit passt. Das mag aber auch daran liegen, wie ich belichtet habe. Da werde ich noch weitere Erfahrungen machen müssen.

Hier ein kleiner Vorgeschmack bei recht starker Sonne von links:

Mamiya M645 Test mit Fuji Pro 400H

Und hier war die Sonne schon untergegangen. Ich glaub’ aber ich habe den Fokus nicht perfekt gesetzt:

Mamiya M645 Test

Wer diese Bilder größer sehen möchte, muss sich das Video ansehen. Da wird auch öfter Mal reingezoomt. 😉

 

Analogfotografie und wie es für mich damit weitergeht

Die Zeichnung in den Schatten als auch Höhen beeindrucken mich.

Ich hätte den Film noch weiter überbelichten sollen, dann hätte es auch weniger gerauscht. Ich habe den Film eher “korrekt” belichtet.

Dadurch habe ich etwas mehr Korn erhalten, als erwünscht. Man soll den Film möglichst zwei Blenden überbelichten.

Ich dachte bis vor kurzem noch, das hohe Bildqualität den modernen Digitalkameras vorbehalten sei.

Ein Irrglaube.

Bevor digitale Sensoren überhaupt so gut waren wie heute, war Film schon qualitativ auf sehr hohem Niveau.

Die Analogfotografie wird auch bei mir einziehen. Das steht fest.

 

Analog vs Digital

Ist das eine besser als das andere?

Nein, auf keinen Fall.

Aber dazu werde ich später einen gesonderten Beitrag erstellen, wenn ich schon reichlich fotografiert und Erfahrung gesammelt habe.

Zwar sind bereits Tendenzen zu erkennen, aber um mir eine Meinung zu bilden, reicht meine Erfahrung noch nicht aus.

 

Ich scanne selbst und die Ergebnisse sind top!

Folglich habe ich mir auch einen recht guten Scanner gekauft. Eine Investition, die ich mir gründlich überlegt habe.

Letztendlich wird es sich für mich auszahlen. Mir ist insbesondere, die volle Kontrolle über meine Scans wichtig. Ich möchte TIF-Daten an denen ich herumspielen kann, ohne langfristig arm zu werden. Denn der Scan-Service von Fachgeschäften geht richtig ins Geld.

Erst das volle Bild:

Und hier ein Beschnitt aus obigem Bild:

(1500px lange Kante – 82% Qualität – JPEG mit Lightroom exportiert)

Epson V850 Scan Crop-M645_Fuji400H_F001-4

Alle meine Bilder sind mit dem Epson V850 Pro und dem mitgelieferten SilverFast 8 SE Plus gescannt.

Dabei habe ich die besondere Fähigkeit “Multi-Exposure” der Software aktiviert. Dieses Feature gibt’s nur in SilverFast 8 SE Plus oder SilverFast AI-Studio. Multi-Exposure ist ein Killerfeature, auf das ich nicht verzichten möchte.

Die SilverFast 8 SE Plus Variante reicht mir erstmal völlig aus und bei Bedarf kann ich auch ein Upgrade ausführen.

 

Die Entwicklung

Entwickeln werde ich früher oder später wohl auch selbst. Aber eins nach dem anderen. 🙂

Filme werden mit standardisierten Verfahren entwickelt.

Die gängigen sind C-41, E-6 und S/W.

Da ich selbst scanne, ist es fast schon egal, wo ich meine Bilder entwickeln lasse – da wie gesagt – der Prozess des Entwickelns ja immer gleich ist.

Mir ist wichtig, das es schnell geht und das Labor im näheren Umkreis liegt. Das hin und her mit der Post, erspare ich mir lieber.

Meine ersten zwei Filme, habe ich spontan bei Wiesenhaven, in der Mönckebergstraße entwickeln lassen. War grade auf’m Weg. Und hat mich 5 EUR pro Film gekostet.

 

Meine analoge Mittelformat Kamera ist eine Mamiya M645 1000s

Mit dem Mamiya M645 1000s Body, AE Prismensucher, Kenko 2x Zwischenring und dem sehr scharfen 55mm F/2.8 Objektiv, bin ich bei rund 400,- EUR gelandet.

Auf Ebay gibt’s immer wieder tolle Angebote. Auch von Händlern, mit Rückgaberecht.

 

Die verwendeten Objektive

Zur Mamiya M645 habe ich in dem Video überwiegend das Mamiya Sekor C 55mm F/2.8 Objektiv verwendet. Nur die letzten 5 Bilder waren mit dem Mamiya Sekor C 80mm F/2.8 Objektiv.

Bei dem Knospen-Bild habe ich eine 2x Konverter drauf. Dadurch wird der Abbildungsmaßstab vergrößert, bzw. die Naheinstellgrenze verringert. Man verlängert nicht nur die Brennweite.

Im M645 Wiki, sind viele Details zu den ganzen Objektiven zu finden.

Preislich gehört dieses Modell zum Mittelfeld. So werden je nach Zustand, ohne Objektiv, Preise von 170 – 250 EUR verlangt.

Der obige Link führt dich zu den aktuellen Angeboten und Auktionen bei Ebay bzw. zu Wikipedia.

 

Über die Mittelformat Systeme informieren

Allerlei Informationen zu den Modellen von Mamiya, kannst du im Mamiya Wiki finden. Oder in diesem tollen Artikel zum Bronica System.

Eine normale Mamiya M645, ohne “1000s”, hat eine maximale Verschlusszeit von 1/500. Die reicht im Regelfall auch aus, da man gängige Filme überbelichten kann bzw. sogar sollte. So hat man später einen sehr großen Dynamikumfang aufgenommen und das bei möglichst wenig Rauschen.

Die 1000s hat neben der maximalen 1/1000 Belichtungszeit auch noch einen Selbstauslöser und eine Tiefenschärfe-Vorschau. Mir war der Selbstauslöser besonders wichtig, da ich so auch selbst Mal ein Portrait stehen kann:

Mamiya M645 Test

Analog Fotografie ist einfacher, als man denkt

Im Endeffekt muss man einfach nur wissen, wie die verwendete Belichtungsmessung funktioniert und wie es der eingelegte Film am liebsten hat. 🙂

Ein externer Belichtungsmesser ist gut aber nicht zwingend notwendig. Im Handbuch wird beschrieben, wie die Belichtungsmessung meines AE Prismensuchers funktioniert. Da kann ich mich genau darauf einstellen und drum herum arbeiten.

So benötige ich nicht ein weiteres Gerät zu kaufen.

 

Ich muss jetzt denken und genau hinsehen, bevor ich auslöse

Das hat dazu geführt, dass ich die beiden Rollen nicht innerhalb eines halben Tages verbrauchen konnte bzw. wollte.

Obwohl das gerade Mal 30 Fotos sind.

Möglicherweise fotografiere ich jetzt besser, weil ich für jedes Foto bezahlen muss?

Ich zahle für den Film, die Entwicklung sowie für den Scan.

Da will ich natürlich nicht alles einfach nur so fotografieren. Das Bild das ich sehe soll mich wirklich ansprechen.

 

Der Prozess der Analogfotografie und die Mamiya M645 machen mir Spaß

Am Ende gibt’s für ein Hobby auch nicht immer eine logische Erklärung und man muss einfach Mal auf sein Bauchgefühl hören und die Dinge selbst ausprobieren.

Mein Bauchgefühl sagt mir derzeit, dass ich die Analoge Fotografie entdecken solle.

Und genau das mache ich.

Weiterer empfehlenswerter Artikel zur Analogfotografie:

https://www.meinfilmlab.de/der-pastell-look/

2 Kommentare

Dirk Fietz 31. Januar 2022 - 23:30

Sehr schönes Video mit angenehmer Atmosphäre. Hat die Mamiya 645 1000 eigentlich eine eingebaute Belichtungsmessung ?

Antworten
Lichtrebell 8. Februar 2022 - 13:21

Moin Dirk, dankeschön. 🙂
Die Mamiya (M)645 (auch Pro) haben keine Belichtungsmesseung im Gehäuse eingebaut. Allerdings sind die verschiedenen Sucher mit unterschiedlichen Messeinheiten ausgestattet. Für das Mamiya M645 gibt es zwei gute Prismensucher. Den PDs und AE Prismensucher. Beim Lichtschachtsucher gibt es keine Belichtungsmessung. Da habe ich mit einer Smartphone APP das Licht gemessen.
LG Baris

Antworten

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